Brugger und Partner AG

Stefan Lüthi

«Es braucht den Dialog»

Stefan Lüthi (45) setzt sich für mehr Nachhaltigkeit in der Schweiz ein – neu als Teil der BHP-Geschäftsleitung.


Wie kamst du zum Thema Nachhaltigkeit?
Meine Verbundenheit mit der Natur entstand schon früh – ich war als Kind viel wandern und spielte im Wald, am Wasser und im Schnee. Kein Wunder also, dass ich dann Geografie studierte: Da ist Nachhaltigkeit implizit immer ein Thema. Die Exkursionen in die Gletschervorfelder haben mich fasziniert. Besonders beeindruckend war der schmelzende Morteratschgletscher, der sich in den vergangenen 150 Jahren um etwa drei Kilometer zurückgezogen hat. Entscheidend für meinen Weg zu BHP war dann tatsächlich bereits zu Studienzeiten ein Seminar bei BHP-Gründer Ernst Brugger und Guido Cavelti zum Thema der Neuen Regionalpolitik in der Schweiz. Dadurch ergab sich 2005 ein Praktikum bei BHP, was dann zum Startpunkt meiner Karriere wurde.

Welche Erinnerungen hast du an dein Praktikum bei BHP?
Ich organisierte mit anderen das Sustainability Forum in Zürich – eine spannende Veranstaltung mit interessanten Persönlichkeiten. Damals traf ich auch das erste Mal auf Kathrin, die genau wie ich ein Praktikum bei BHP machte. Wir kennen uns also schon seit knapp 20 Jahren. Im Gegensatz zu ihr blieb ich nach dem Praktikum bei BHP und arbeitete dort weiter als Junior-Berater. Die Arbeit bei BHP, das Studium und die Organisation des Sustainability Forums ergänzten sich damals wunderbar – sie vereinten meine Leidenschaft für Nachhaltigkeitsthemen, meine akademische Neugier und den Wunsch nach praktischer Erfahrung.

Warum hast du BHP nach dem Studium trotzdem verlassen?
Ich bin dann für meine Doktorarbeit zum Thema Raumentwicklung in Metropolitanräumen fünf Jahre nach München gegangen. Das war eine sehr spannende Zeit. Raumentwicklung verband meine Interessen an geografischen und wirtschaftlichen Themen. Meine Promotion hat mir geholfen, ein tiefes Verständnis für die globale Vernetzung von Metropolitanräumen im Kontext der Wissensökonomie zu entwickeln, mich zum Bundesamt für Raumentwicklung zu bringen und war 2013 ein perfektes Sprungbrett für meine Rückkehr zu BHP.

Neu bist du nun Teil der Geschäftsleitung: Wie funktioniert ihr als Dreierteam?
Kathrin, Pascal und ich funktionieren zu dritt extrem gut: Wir haben die gleiche Wellenlänge, sind in ähnlichen Lebensphasen, wissen, wie man Familie und Beruf unter einen Hut bringt. Es ist ein familiäres Verständnis da. Wie erwähnt, waren Kathrin und ich schon während des Studiums gemeinsam bei BHP, Pascal haben wir mit seiner langen Firmenzugehörigkeit damals ja nur knapp verpasst.

Welche Stärken bringst du in die Geschäftsleitung?
Ich sehe meine Aufgabe und Leidenschaft darin, den Dialog zwischen Wissenschaft, öffentlicher Hand und Unternehmen zu Gunsten der Nachhaltigkeit anzuregen. Für die Wirkung, die wir erzeugen wollen, braucht es diesen Austausch. Ernst Brugger hatte genau dies bei der Firmengründung als Ziel. Mit meinem Interesse an Gesellschaftspolitik und Nachhaltigkeit, verknüpft mit meiner fachlichen Erfahrung im Bereich Raum- und Regionalentwicklung bringe ich also etwas in die GL, was es bei BHP schon immer gab.

CV Stefan Lüthi